Kulinarische Abenteuer im Odenwald und an der Bergstraße

Auf geht’s in die Vergangenheit

Über das Parkhotel 1970 in Vielbrunn

Es gibt Orte, die stecken voller phantastischer Magie. Wenn du sie betrittst, nehmen sie dich mit in eine andere Zeit. Diese Orte gibt es auf der ganzen Welt. Aber es sind nur wenige. Sie liegen zumeist etwas im Verborgenen. Denn genau daraus schöpfen sie ihre Kraft. Man muss sehr behutsam mit ihnen umgehen; das Banale von ihnen fernhalten. Und einer dieser seltenen Orte liegt im östlichen Odenwald. Es ist das Parkhotel 1970 in Vielbrunn.

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Parkhotel 1970 Lobby 2

 Ein Traum wird Realität.

Wir schreiben die Siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Die Haare werden gerade länger. Hosen unten weiter. Grau und Schwarz versinken im expressiven Spiel aus Form und Farbe. Im Fernsehen läuft der Beatclub. Und während Musiktruhen, befüllt mit James Last, Led Zeppelin oder den Supremes, die bundesdeutschen Wohnzimmer beschallen, nehmen sich der Metzger und Gastronom Hans Deitrich und Gattin Ottilie etwas ganz Besonderes vor.

Aus ihrem engen, traditionellen Gasthof in Vielbrunn soll ein Top-Hotel mit allen Annehmlichkeiten des modernen Lebens entstehen. Also stecken sie ihre ganze Energie in das Projekt, erweitern Bestehendes, bauen an und richten es ein – und das nach allen Regeln der Kunst des damaligen Stilempfindens. Dabei lebt Hans Deitrich einen Traum, denn eigentlich wollte er seinen künstlerischen Neigungen folgend Innenausstatter oder -architekt werden, konnte sich aber nicht aus den familiären Zwängen lösen. Ein Schicksal das er mit vielen anderen seiner Generation teilen musste. Doch so macht er in vielerlei Hinsicht das Beste daraus. Und über viele lange Jahre läuft es gut.

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Parkhotel 1970 Suite 2

In einer Zwischenzeit erwächst die Kraft

Irgendwann fordern Alter, Gesundheit und zurückgehender Tourismus in Deutschland ihren Tribut. 1993 kommt für das Parkhotel in Vielbrunn das Aus. Die Pforten schließen sich. Aber im Gegensatz zu anderen stillgelegten Gastronomiebetrieben bleibt das Parkhotel nicht einfach sich selbst überlassen. Ganz im Gegenteil – es geschieht genau das, was das Hotel heute zu einem magischen Ort macht. Ottilie Deitrich pflegt Gebäude und Einrichtung so intensiv wie einen komatösen Patienten und hält so nicht nur ein Hotel am Leben sondern einen Traum – fast zwanzig Jahre lang.

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Ein Traum erwacht erneut

2011 übernimmt Ann-Katrin Thimm das Parkhotel. Sie ist die Enkelin der Deitrichs, bringt Hotelerfahrung mit und die Neugier, ohne die es nicht geht. Stück für Stück erwacht das Hotel unter ihrer Führung zu neuem Leben. Zimmer um Zimmer werden im Bungalow reaktiviert und behutsam den Ansprüchen heutiger Hotelgäste angepasst.

Aber all das, was die Siebziger Jahre stilistisch ausmacht, also Möbel, Tapeten und Accessoires bleiben dabei im Original erhalten. So bewegen sich die Gäste zwar in einer anderen Zeit, müssen aber nicht auf den gewohnten Komfort verzichten.

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Also, ihr Nostalgiker, Ihr Designverliebten und ihr Prilblumensammler, ihr Fotografen ihr Filmleute und ihr Eventmanager – in Vielbrunn lädt euch ein einzigartiges Hotel Garni und eine filmreife Event-Location zu einer magischen Zeitreise ein. Nicht nur weil die Möbel und die Accessoires so gut erhalten sind sondern weil sie die physische Manifestation eines Traumes sind. Und das, das fühlt ihr dort sofort.

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(Beim Schreiben gehört: „Ruf mich an“ von James Last und Fettes Brot)

Ein weiteres Beitrag zum Parkhotel 1970 in unserem Blog ist: „Frau Deitrich erzählt“

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3 Kommentare zu “Auf geht’s in die Vergangenheit

  1. Pingback: Frau Deitrich erzählt | Endlich! Gutes.

  2. Was für eine Entdeckung! Die muss ich mir mal mit eigenen Augen ansehen! Unfassbar!
    Dickes Lob dafür und für euren Blog!

  3. DA

    Hallo, mein Mann &ich BJ 1971&73 kommen gerade von einer Zeitreise zurück. Wir waren mit dem tannengrünen 123er Merzedes Benz BJ 1979 unseres Sohnes (Dankeschön ) im Parkhotel 1970 und haben uns vorgestellt wie es war… als die Bäume noch klein und das Hotel diese besondere Ausstattung hatte. Es war sehr sehr schön! Danke!
    Dominique

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