Kulinarische Abenteuer im Odenwald und an der Bergstraße

Holla der Holler

Der Holundersirup aus der Versuchsküche für Endlich! Gutes.
Hollunder-Sirup

Wenn der Frühling seinen Platz im Jahr für den Sommer räumt – dann blüht der Holunder. Also je nach Wetterlage irgendwann zwischen Mai und Juni. Ihr müsst nicht lange suchen. Denn in dieser Zeit ist es im Odenwald und an der Bergstraße eher schwierig keinen Holunder zu finden.

Holunder blüht überall an der Bergstraße und im OdenwaldWie gut euer Sirup wird hängt schon davon ab, wo und wann ihr die Holunderblüten pflückt.

Am besten macht ihr euch an einem Vormittag bei trockenem sonnigem Wetter ans Werk wenn gerade der Tau abgetrocknet ist. Regenwetter ist nicht so günstig, da der Regen viel vom Blütenstaub und vom Nektar abwäscht aber beide wichtig für den Geschmack sind.

Häufig sieht man schon aus dem Auto die Holundersträucher. Die lasst ihr wegen der Schadstoffbelastungen zwar links liegen, aber sie sind ein guten Hinweis auf mehr in der Nähe und ein paar Meter haben …

Noch zwei Tipps: Sammelt die Blüten am besten in einem offenen Korb. Luftdichte Gefäße oder Plastiktüten sind wie beim Sammeln von Pilzen nicht geeignet. Und: verarbeitet eure Ernte noch am gleichen Tag.

 

Ihr braucht für 30 – 40 Holunderblüten:

  • 2 Liter Wasser
  • 1 kg weißer Zucker
  • 1 kg brauner Zucker
  • 5 unbehandelte Zitronen
  • 2 dicke Scheiben Ingwer
  • 3 TL Zitronensäure (Granulat)

 

So wird es gemacht:

Reinigt zuerst die Blütenstände. Dazu klopft ihr sie gut ab, um kleinere und auch größere Insekten zu beseitigen. Wir empfehlen die Blüten nicht zu waschen, da durch das Waschen der Geschmack verloren geht – darum sammeln wir ja auch nicht bei Regenwetter.

Dann zupft ihr die Blüten einfach ab. Stellt sicher dass alle grünen Bestandteile des Blütenstandes entfernt sind. Diese enthalten Bitterstoffe, die euch den Spaß verderben.

Für den Holundersirup verwendet man nur die BlütenJetzt kocht ihr das Wasser kurz auf und lasst es wieder abkühlen. Wenn es handwarm ist rührt ihr den Zucker und das Zitronensäuregranulat unter. Das macht ihr so lange bis ein klarer, dickflüssiger Saft entstanden ist. Dann gebt ihr die Zitronen und den Ingwer dazu.

Zitronen geben dem Holunder-Sirup eine frische NoteHebt noch die abgezupften Blüten unter und lagert das Ganze gut verschlossen für etwa zwei Tage an einem kühlen trockenen Ort. Rührt die Flüssigkeit jeden Tag mehrmals um.

Nach zwei Tagen schöpft ihr zuerst mit einer Schaumkelle die großen Zutaten heraus und gießt die verbliebene Flüssigkeit durch ein feines Sieb in heiß ausgekochte Bügelflaschen. Die sind nicht nur praktisch – weil  wiederverschließbar – sondern machen auch noch etwas her. Aber lange werdet ihr den Sirup sowieso nicht lagern.

Den Holunder-Sirup bewahrt man am besten in Bügelflaschen an dunklen Orten auf

Der Hugo:

Gebt einfach einen Schuss Holundersirup in ein Sektglas und füllt es mit Prosecco oder Sekt auf. Angeber nehmen Champagner.

Die Limonade:

Gebt zwei Stängel frische Minze und eine geviertelte unbehandelte Zitrone in ein Liter Wasser (gesprudelt oder still). Dann fügt ihr exakt soviel Holundersirup dazu, dass es genauso schmeckt wie ihr es möchtet. Gut gekühlt für ein bis zwei Stunden ziehen lassen – wenn ihr so lange warten könnt.

Die Kuchenglasur:

Rührt Puderzucker und Sirup glatt. Streicht dann die Masse mit einem Pinsel als Glasur auf Muffins oder einen Gugelhupf. Im Kühlen trockenen lassen und anschließend verspachteln.

(Fotografien: Michael Frank)

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Unsere Versuchsküche für Endlich! Gutes. ist kein fixer Ort sondern wohl eher eine fixe Idee. Trotzdem! Und erst recht. Hier versuchen wir Amateure uns an der regionalen, saisonalen Küche. Auch wenn wir hier und da scheitern werden. Also seht, lest, interpretiert und probiert. Aber macht was draus. Und sagt uns was dabei herausgekommen ist.

Wichtig: Hinweise zur Verbesserung unserer Vorschläge nehmen wir gerne entgegen aber nur fast so gerne wir lobende Worte.

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