Alles echt und echt von hier
Darmstädter werden Heiner genannt und Bessunger sind die Lapping. Weshalb – das ist eine lange Geschichte. Aber Klaus Ripper kann sie seinen Gästen ganz genau erzählen. Schließlich verschmelzen die beiden Bezeichnungen im Namen seines Weinlokals zu Heiping.
Wir treffen Klaus Ripper am frühen Nachmittag. Das Heiping ist noch geschlossen. Aber in der Küche laufen die ganz alltäglichen Vorbereitungen für die Öffnung. Deshalb wird unser Gespräch begleitet vom hämmernden Plattieren der beliebten Heiping-Schnitzel.
Der Wirt erzählt kurz von seinem Leben – geboren im Odenwald, aufgewachsen in Bessungen – und von seiner langjährigen Tätigkeit in der Wein-Branche. Als er dann auf das Heiping kommt, spürt man sofort seine Begeisterung.
Er schaut sich um und klopft auf den massiven Holztisch. Keine Tischdecken, sagt er. Hier ist alles echt. Und das sollen die Leute auch wissen.
Tatsächlich findet sich hier nichts Künstliches. Alles ist absolut bodenständig und grundehrlich, genau wie die Idee hinter dem Lokal. Denn die lautet: Spitzen-Qualität aus der Region – erzeugt nach vernünftigen ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten. Weine und Produkte, die in der Küche verarbeitet werden, stammen in der Regel von Herstellern aus einem Umkreis von nur siebzig Kilometern.
Er kenne jeden der Produzenten und deren Arbeitsweise persönlich, sagt Ripper. Und dass er etwa alle vierzehn Tage seine „Einkaufstour durch die Region“ mache, Partner besuche und so auch neue Produzenten kennenlerne.
Für alle eine ganz klare Sache, fährt er fort. Auch für die Gäste, die sich gern auf seine Idee einlassen, sich die Getränke an der Theke holen und das Geschirr auch wieder abräumen – ganz nach Art der Straußwirtschaften. Bei aller Treue zum Konzept weiß er doch sehr genau, wo und wann er Ausnahmen machen muss. So finden überzeugte Verweigerer deutschen Rotweins im Heiping Spezialitäten aus Südeuropa (nicht jedoch aus Übersee). Und das Heiping-Schnitzel wird auch am freiwilligen vegetarischen Donnerstag selbstverständlich niemandem verweigert.
Es gäbe noch viel zu erzählen, doch wir kommen allmählich zum Ende. Längst wird in der Küche nichts mehr plattiert. Wir haben jetzt eigentlich Lust auf Riesling und auf so ein Heiping-Schnitzel. Aber das gibt es erst später. Dann kommen wir eben wieder.
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