Kulinarische Abenteuer im Odenwald und an der Bergstraße

Ochsenschläger

Folge 1 – Eine Familie mit unendlich vielen Ideen

Alles begann 1677: Der Name Ochsenschläger wird in Wattenheim erstmals erwähnt. 1947: Die Familie bezieht den heutigen Hof. 1993: In der offenen Scheune entsteht der Hofladen. 2002: Der Hofladen öffnet in der heutigen Form. 2015: Ende Juni nehmen die Ochsenschlägers einen Regiomat in Betrieb – einen Automaten für frische regionale Produkte rund um die Uhr. Da war es dann wohl an der Zeit mal in Biblis-Wattenheim vorbeizuschauen. Und in einer dreiteiligen Serie zu berichten, was diese Familie alles so treibt.

Hier ist Leben in der Bude. Das merken wir schon beim ersten Besuch. Dagmar und Sigi Ochsenschläger kommen sofort zur Sache. Wir haben Sendepause. Die haben sich längst über uns informiert und wollen die knappe Zeit nutzen.

Schon die Kontaktaufnahme ist anders als gewohnt verlaufen. Nicht wir haben den ersten Schritt gemacht sondern die Familie aus Biblis-Wattenheim – auf Empfehlung von Herrn Müller vom Restaurant Müller und Müller in Darmstadt.

Dagmar Ochsenschläger vor dem Hoflädchen in Bibils-Wattenheim

Sigi Ochsenschläger im Hofladen in Bibils-Wattenheim

Jetzt sitzen wir gemeinsam vor dem Hoflädchen in der Sonne, hören zu, fragen immer mal wieder nach und sehen uns um. An einen Bauernhof erinnert das alles nicht besonders. Und das ist kein Wunder. Hier ist der Laden, hier wird gewohnt und hier werden Appartements an Feriengäste und Durchreisende vermietet. Der landwirtschaftliche Betrieb ist ausgegliedert und befindet sich außerhalb von Wattenheim am Altried Weiher.

Hoflädchen Ochsenschläger in Bibils-Wattenheim

Und jetzt haben die aufmerksamen Leser unter euch auch schon die drei Standbeine des landwirtschaftlichen Familienbetriebs mit einer Nutzfläche von fünfundvierzig Hektar kennengelernt. Bewirtschaftet wird das alles von Dagmar und Sigi, von Sigis Vater Heinrich und einem Mitarbeiter, der hier sein freiwilliges ökologisches Jahr absolviert.

Überhaupt bestimmen Nachhaltigkeit das Denken und Handeln der Familie – sowohl in der Landwirtschaft als auch im Hoflädchen. Von industrieller Massenware oder Monokultur kein Spur. Stattdessen volles Programm – regionale Vielfalt in bester Qualität.

Hoflädchen Ochsenschläger in Bibils-Wattenheim

Zehn bis zwölf Schweine der seltenen Rassen Bunte Bentheimer oder Berkshire leben hier ein gutes Leben, 1.500 Freilandhühner haben ausreichend Bewegung und bestes Futter, fünfzehn alte Kartoffel- und mehrere Getreidesorten zum Teil in Demeter-Qualität werden angebaut. Das alles wird im Laden angeboten. Dazu kommen Honig, Marmeladen, Chutneys, Kuchen im Glas, Eierlikör, und Schmalz aus eigener Herstellung sowie saisonales Gemüse und Obst aus der Nachbarschaft, Produkte kleiner Lebensmittel-Manufakturen und, und, und …

Hofladen Ochsenschläger in Biblis-Wattenheim

Sigi Ochsenschläger, Wattenheimer Urgestein, hat nach fünfzehn Jahren als Head Green Keeper auf dem nahegelegenen Golfplatz, den Schritt in die Landwirtschaft gemacht um endlich seine Ideen zu verwirklichen – gemeinsam mit seiner Frau Dagmar, die übrigens aus der Pfalz kommt und wenig Kultur nach Biblis mitgebracht hat, wie sie lachend erklärt.

Das sind wirklich nette Leute, diese Ochsenschlägers. Voller Pläne und voller Tatendrang. Wir sind längst beim Du. Und es macht Spaß ihnen zuzuhören, wenn sie davon erzählen, wie sie jeden Tag so richtig zupacken, um aus ihren Ideen eine nachhaltige Realität zu schaffen.

Hoflädchen Ochsenschläger in Bibils-Wattenheim

Alle Fotografien stammen von Wolfgang Merkle.

(Beim Schreiben gehört: Painted From Memory von Elvis Costello und Burt Bacharach)

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Lest auch die anderen Folgen:

Ochsenschläger (Folge 2) Ein Hofladen für die natürliche Vielfalt einer ganzen Region
Ochsenschläger (Folge 3) Ein Hof und fünfundvierzig Hektar Nachhaltigkeit
Ochsenschläger (Kartoffelfolge) – Garantiert unlangweilig

1 Kommentar zu “Ochsenschläger

  1. Pingback: Ochsenschläger (Folge 3) | Endlich! Gutes.

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