Der Fisch, so frisch
Poke Bowl – das ist Sushi aus der Schüssel zum Aufgabeln. So frisch, aber nicht so pur. Eher wie diese California Rolls. Also bunter und vielseitiger. Erfunden von den Hawaiianern. Gemacht im Odenwald. Diese jedenfalls.
Heimatliche Qualitäts-Produkte – sie sind unverzichtbar für spezifische kulinarische Traditionen. Sie sind sozusagen die Basis für die Signature-Dishes einer Region. Aber sie bieten sich auch an, um einen Blick über den Tellerrand zu riskieren, Neues zu probieren und damit den eigenen kulinarischen Horizont zu erweitern. Und genau das machen wir in diesem Fall mit der Lachsforelle aus der Teichanlage Finkenbachtal – eine ordentliche Portion urbanes Trendfutter mit hohem Leckerness-Faktor.
Sushi-Qualität aus dem südlichen Odenwald
Am frühen Morgen im Finkenbachtal fangen und schlachten, am Mittag in Michelstadt verarbeiten und essen – frischer geht nicht. Und das ist genau richtig für den rohen Verzehr dieser Lachsforelle in Sushi-Qualität. Probiert es aus.
Zu dem Fisch gesellen sich dann noch knackig frisches Gemüse aus Beerfelden und lauwarmer Sushi-Reis. Verschiedene Toppings – hier setzen nur die eigene Phantasie und der ganz persönliche Geschmack die Grenzen – runden eure individuelle Kreation dieses hawaiianischen Nationalgerichtes namens Poke Bowl ab.
Das Wort „Poke“ leitet sich übrigens vom hawaiianischen „in Stücke schneiden“ ab, „Bowl“ vom englischen Wort für „Schüssel oder Schale“. Also manifestiert sich bereits in seinem Namen der Crossover-Gedanke dieses Gerichtes mit Einflüssen aus Japan und der amerikanischen Westküste. In der Regel werden dort Lachs oder Thunfisch, aber auch Oktopus oder Garnelen, roh in dieser Art Fischsalat verwendet. Wir aber führen ganz selbstbewusst Finkenbach und Pazifik zusammen und wählen eine heimische Lachsforelle.
An die Arbeit
Für die Zubereitung müsst ihr euch etwa eine Stunde Zeit nehmen.
Die angegebenen Mengen reichen für vier Personen. Dazu kommen Gemüse und Toppings eurer Wahl. Unsere Auswahl besteht aus Avocado, Karotte, Gurke, rote Zwiebel, Radieschen, Röstzwiebeln, Wasabi-Nüsse, Fischrogen, Wakame- und Nori Blätter (beides sind See-Algen). Aber entscheidet selbst. Variiert. Und findet eure Lieblingskombination.
Der Reis
- 300 g Sushi-Reis
- 360 ml Wasser
- 100 g Reis-Essig
- 45 g Zucker
- 10 g Salz
Spült den Sushi-Reis wiederholt mit kaltem Wasser ab bis die Stärke vollständig ausgewaschen ist und das Wasser klar bleibt. Anschließend weicht ihr den Reis in kaltem Wasser so lange ein bis das Korn weiß wird. Das dauert so um die dreißig bis vierzig Minuten.
Gießt dann das Einweichwasser ab und füllt den Reis in einem Topf mit 360 g Wasser auf. Deckel drauf und bei mittlerer Hitze etwa zehn Minuten köcheln lassen. Dann dreht ihr die Hitze etwas höher und kocht den Reis nochmals für drei Minuten. Schaltet den Herd aus und lasst den Reis für weitere fünf Minuten ziehen. Während des gesamten Garprozesses nehmt ihr den Deckel nicht ab.
Verrührt Reis-Essig, Zucker und Salz bis alles aufgelöst ist. Den Reis füllt ihr nun in ein flaches Gefäß um, gebt angerührten Sushi-Essig zu und vermengt alles. Stellt den Reis beiseite und bedeckt ihn bis zum Anrichten mit einem feuchten Tuch.
Die Marinade
- 4 EL Sojasoße
- 1 EL Limettensaft
- 1 Knoblauch-Zehe
- 1 TL Geriebener Ingwer
- 1 ½ Tl Sesamöl
- 1 TL Brauner Zucker
- 1 Prise Salz
Gebt alle Zutaten in ein hohes Gefäß und mixt es mit einem Zauberstab kräftig durch.
Die Mayonnaise
- 2 Eigelb
- 1 TL Senf
- 2 EL Limettensaft
- 1 TL Brauner Zucker
- 1 TL Sriracha Soße (scharfe Chili-Sauce)
- ½ TL Salz
- 200 ml Neutrales Öl (z.B. Sonnenblumenöl)
Vermischt alle Zutaten bis auf das Öl bei Zimmertemperatur in einem Messbecher oder einem ähnlichen Gefäß mit einem Stabmixer. Dann lasst ihr bei stetigem Mixen das Öl langsam einlaufen bis sich eine cremige Masse bildet. Stellt die Mayonnaise bis zum Anrichten kalt.
Der Fisch
- 320 g Lachsforelle – nur das Filet, ohne Haut und Gräten
- 1 TL Meersalz
- ½ TL Brauner Zucker
- 3 TL Gerösteter Sesam
- 2 EL Fein geschnittener Frühlingslauch
Die Lachsforelle schneidet ihr in Würfel von etwa einem Zentimeter, die ihr anschließend mit Meersalz und Zucker würzt. Lasst den Fisch so rund zehn Minuten ziehen. Gebt dann den Sesam und den fein geschnittenen Frühlingslauch dazu. Unmittelbar vor dem Anrichten vermengt ihr den Fisch mit der Mayonnaise, so dass die Würfel leicht ummantelt sind.
Anrichten
Verteilt den lauwarmen Reis gerecht auf vier Schalen (unsere handgearbeiteten „Bowls“ stammen von Gisbert Klemm aus Erbach). Darauf drappiert ihr das klein geschnittene oder geraspelte Gemüse und andere Zutaten eurer Wahl. Beträufelt alles mit der „süß-sauren Marinade“ und legt den Fisch locker oben auf. Mit weiteren Toppings eurer Wahl garniert ihr abschließend eure Finki-Beach-Poke-Bowl. Guten Appetit.
Wir danken Matthias Bartmann von der Teichanlage Finkenbachtal für den super-frischen Fisch und Gisbert Klemm aus Erbach für das tolle Keramik-Geschirr.
Die Finki-Beach-Poke-Bowl wurde serviert von Chris Keylock im Labsal und fotografiert von Thomas Hobein. Das GIF hat Michael Frank gebastelt.
(Beim Schreiben gehört: den Titel „Pick Up“, vom neuen DJ Koze Album)
Das ist wirklich mal etwas Neues, zumindest für mich und das ist ein Rezept was mich seit langem mal wieder reizt.
Danke dir dafür