Kulinarische Abenteuer im Odenwald und an der Bergstraße

Fräulein Fred rockt die Küche

Gewürze und Gewürzmischungen in Bio-Qualität aus Erbach

Es geht heute also um Fräulein Fred aus Erbach – und wer da vielleicht an Fräulein Prüsselius aus Pippi Langstrumpf denkt, der ist sowas von auf dem Holzweg. Aber sowas von. Tatsächlich  dreht sich hier alles um hochwertige und leckere Gewürze und Gewürzmischungen in Bio-Qualität – präsentiert in keck und lebensfroh gestaltete Blechdosen. Und natürlich um die Menschen dahinter.

Ich sitze mit Nicole und Jochen Färber – das ist das gemischte Doppel hinter dem Odenwälder Fräuleinwunder – am Esstisch ihres Hauses in Erbach und betrachte die bunte Vielfalt dessen, was sie so rund ums Brotkörbchen aufgetischt haben. Da lacht mich zum Beispiel eine Kräuterbutter an, da eine Guacamole und dort ein mediterraner Salat im Bruscetta-Style. Alles ist knackig frisch zubereitet, aber vor allem treffsicher und aromatisch in Szene gesetzt durch die entsprechenden Zutaten  aus dem Fräulein Fredschen Gewürzportfolio. Und während in mir so ganz im Stillen die Bereitschaft schwindet, die leckere Kräuterbutter auch weiterhin zu teilen, quatschen wir über Gott und die Welt, den Odenwald, Kulinarik, über die Gewürzmanufaktur und über … München.

 

Von München nach Erbach und nicht wieder zurück

In München haben die beiden Mittdreißiger sich nämlich kennengelernt. Beide hatte es einst aus beruflichen Gründen in die bayrische Metropole verschlagen – Krankenschwester Nicole stammt aus Michelstadt und IT System-Kaufmann Jochen ist gebürtiger Heidenheimer. Für die Bayernhauptstadt muss aber gemacht sein, die beiden waren es nicht. Es folgte der geordnete Rückzug in den Odenwald, obwohl … betrachtet man die würzige Produktpalette der noch recht jungen Firma, war es wohl eher eine Offensive.

Dennoch liegen die konzeptionellen Wurzeln der frischen Gewürzmarke an der Isar. Jochen fand dort den kreativen Nährboden für seine Leidenschaft: das Kochen und den Wein. Während gemeinsamer Kochabende und Weinproben mit Kumpel Fred, einem Profi-Koch, entstand nach und nach die Idee zu einer kulinarischen Unternehmung. Es waren also nicht die Spice Girls sondern die Spice Kerls, die den Weg für Fräulein Fred bereiteten. Das alles liegt jetzt ein paar Jahre zurück. Und was mit Backmischungen begann, bietet kochenden Kunden heute rund achtzig Gewürze, Gewürzmischungen und Tee-Kreationen.  Zeit, uns diesen Produkten und der Philosophoe dahinter zu widmen.

 

Liebe auf den ersten Blick

Beginnen möchte ich mit den Äußerlichkeiten, wie es der Menschen und deshalb auch der Kunden Art ist – in diesem Fall mit der Verpackung. Ich hatte in der Brauerei Schmucker erfahren, dass eine Gewürzmanufaktur aus Erbach die »Schmucker Biermarinade« erdacht hatte. Aber erst als der Name dieser Manufaktur uns Spiel kam, war mein Interesse geweckt. »Fräulein Fred« – das hörte sich so gar nicht nach Provinz an. Und es klang frech und verheißungsvoll. Also klickte ich die Website an und war beeindruckt. Zum einen von der Produktvielfalt, aber insbesondere vom Markenauftritt. Klar, aufgeräumt und ohne Schnickschnack. Aber vor allem zugewandt, lebensfroh und Qualität verkündend. »Sound and Vision« von David Bowie ist der Soundtrack dazu. Man, ich fragte mich, wie viele Leute, da  wohl mit kleinen Löffeln, Gewürze in die praktischen Dosen schippen würden. Und jetzt sitze ich vor den beiden »Halbtags-Fräuleins«, gekleidet in hellem, freundlichen Schwarz, die von ihrem neuen selbstgestaltetem Anhänger in leuchtendem Full-Pink erzählen. Fräulein Fred ist also kein Unternehmen voller dienstbarer Geister, sondern ein kleiner Odenwälder Familienbetrieb, in dem so gut wie alles selbstgemacht wird – aus großer Lust Neues zu probieren, aber immer auf dem Boden der Tatsachen. Deswegen auch der nicht ganz korrekte Begriff »Halbtags«. Denn Nicole ist Vollzeit-Krankenschwester und Jochen arbeitet zumeist vormittags als freier Programmierer. So ist jeder  Tag von morgens bis abends prall gefüllt mit Leidenschaft auf Leckeres, voller Lust aufs Leben, kräftigen Farben und immer wieder Pink.

 Die BIO-Gewürzmanufaktur mitten im Odenwald

Tief im Osten Erbachs, an der  B 47 in Richtung Amorbach, liegt in einem Gewerbepark die Manufaktur der Färbers. Hier wird täglich  leidenschaftlich kreiert, akribisch umgesetzt, gewerkelt, getüftelt, gemahlen, gemischt, abgefüllt, versendet und überhaupt. Kurz: Hier wird Fräulein Fred gemacht. Von der Ideenfindung bis zum abgefüllten Produkt. Ganz ohne Geschmacksverstärker oder andere Zusätze. Alles in liebevoller Handarbeit und bester Bio-Qualität.

Klasse statt Masse mag abgedroschen klingen, trifft aber den Nagel auf den Kopf. Denn beste Gewürze aus aller Welt werden hier in kleinen Mühlen teils frisch vermahlen, schonend vermischt und abgefüllt. Unter hohen Hygiene- und Prozessstandards wird hier Bewährtes auf den Punkt und Neues auf den Weg gebracht. Immer mit Jochens ganz persönlicher Note und Kreativität. Wie sonst würden Mischungen entstehen, die sich »Liebe pur« oder »Beste Mama« nennen. Wie sonst würde das »Osterei Gewürz« neugierig machen. Oder regionale Themen Einzug ins Programm halten, wie etwa das »Kochkäs Topping« oder eben die »Schmucker Biermarinade«.

 

All you need is pink

So, Loide. Die Produkte dieser kleinen feinen Bio-Gewürzmanufaktur findet ihr im brand-eigenen Webshop, im Handel und auf vielen regionalen Märkten (Bezugsquellen). Ich mache mir gleich zuhause eine Stulle mit dem Fräulein Fred Butterbrotgewürz oder eine Guacamole mit dem »Avocado Gewürz« oder …  beides. Euch jedoch sage ich zum Schluss: Achtet auf Pink mit einem schwarzweißen Logo darauf. Das steht nämlich für den kreativen Aroma-Bumms in euren Küchen. Denn es steht für Fräulein Fred. Aus Erbach. Im Odenwald. In Hessens tiefem Süden.

Bilder: Thomas Hobein

(Beim Dichten u.a. gehört: »Spice« von Sam Fender, weil ich momentan ganz schön viel von Sam Fender höre)

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