Kulinarische Abenteuer im Odenwald und an der Bergstraße

Ultrahocherhitzer

Das Beste an jeder Winterwanderung

Etwas Warmes braucht der Mensch – mit diesem Spruch bewarb einst ein weltumspannendes Unternehmen die konzerneigene Suppen-Kollektion. Nun bleiben die Suppen verstärkt Geschmackssache – aber der Reklamespruch, der stimmt. Doch wir wollen nicht lange darauf herumkauen, denn Warmes lässt sich auch ganz prima trinken – ganz besonders nach einem ausgedehnten Winterspaziergang.

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Auf den hinter uns liegenden Weihnachtsmärkten verursachten die frühsommerlichen Temperaturen eher Lust auf erfrischende Kaltgetränke als auf Glühwein und Co. Aber jetzt im Januar bei Eis und Schnee sieht die Sache schon ganz anders aus. Nach einer Wanderung über eisige Höhen und durch verschneite Wälder kriecht dir der Frost unter den Skalp. Hirn, Hände und Füße schreien nach leckeren Entfrostern. Hier sind vier Alternativen zu Glühwein, Punsch und Grog – natürlich aus regionalen Produkten.

 

Bevor es losgeht noch drei Hinweise:

Liebe Leserin und lieber Leser, solltest du Achtzehn noch für ganz schön alt halten, sind die folgenden Empfehlungen für dich nicht geeignet. Du findest an anderer Stelle auf dieser Website Wissenswertes über Bienen.

Sollte Achtzehn für dich kein Thema mehr sein, nimm zu Kenntnis: Du bist kein Dieselmotor. Deshalb hilft Vorglühen überhaupt nichts. Also mach gefälligst erst eine Wanderung, bevor du die flüssigen Warmmacher probierst. Hinterher geht’s nicht mehr, weil du schwere Füße hast.

Und weil wir davon ausgehen, dass du dann nicht allein gewandert bist, haben wir alle Rezepte für etwa vier Liter ausgelegt. Wie viel wer davon dann trinkt, das ist nun wirklich ganz allein deine Sache.

 

Es muss nicht immer Glühwein sein

So, jetzt aber. Traditionell und überregional sorgen heiße, alkoholbasierte Mischgetränke wie Glühwein, Punsch und Grog (wobei die Geschichte des Grogs eine Geschichte voller Missverständnisse ist) bei kalten Außentemperaturen für ein erträgliches Betriebsklima des menschlichen Körpers. Wir wollen uns hier aber mit Bier und Apfelwein beschäftigen – also mit zwei regionalen Produkten. Wir beginnen mit Bier.

Medizin! Diesen Ruf hat warmes Bier. Und Medizin darf bekanntermaßen nicht schmecken, weil sie dann nicht wirkt. Hier aber kommen zwei Rezepte, die nicht nur ganz schön schmecken, sondern auch so wirken.

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Das Schmucker Weizen Bock Glühbier

Diesen sehr fruchtigen Durchlauferhitzer habe ich auf der Website von Schmucker gefunden und dann mal probiert. Ihr braucht:

  • 3000 ml Schmucker Weizen Bock
  • 100 g brauner Zucker
  • 3 El Honig
  • 1 Packung Weihnachtsgewürze (oder 6-8 Nelken, 2 Sternanis, Kardamom, 3 Zimtstangen, usw.)
  • Saft einer halben Zitrone
  • 500 ml Orangensaft
  • Rum oder Schmucker Bock Bier Brand nach Wunsch als Schuss oder einfach so hinzufügen

Erhitzt das Schmucker Weizen Bock Bier (nicht kochen) und gebt Orangensaft, Honig, den braunen Zucker sowie die Gewürze hinzu. Nehmt dann den Sud vom Herd und lasst ihn für 30 Minuten ziehen.

Unmittelbar vor dem Servieren erwärmt ihr die Mischung noch einmal, schmeckt sie mit Zitronensaft, weiteren Weihnachtsgewürzen und je nach Wunsch mit etwas Rum oder Schmucker Bock Bier Brand ab.

 

Voll süß – das Eier-Bier aus Norddeutschland

Hitzewallungen sind garantiert, wenn das Rezept aus der norddeutschen Tiefebene mit einem Bockbier aus dem südhessischen Mittelgebirge zubereitet wird. Ihr braucht:

  • 12 Eier
  • 3 Tassen Zucker
  • 3000 ml Schmucker Doppelbock dunkel
  • etwas oder etwas mehr Zimt

Schlagt die Eier und den Zucker schaumig auf. Dabei gebt ihr nach und nach das Bier dazu und würzt die Mischung mit genau so viel Zimt, wie ihr mögt. Erwärmt dann das Eier-Bier bei schwacher Hitze. Dabei haltet ihr das Eier-Bier-Gemenge mit dem Schneebesen immer in Bewegung. Wenn es dann beginnt einzudicken (es darf nicht kochen), nehmt ihr den Topf vom Herd und serviert sofort euer heißes Eier-Bier.

 

Haaser Äppler

Heißer Apfelwein – dieser südhessische Klassiker taut eure tiefgefrorenen Extremitäten sofort auf. Nehmt dazu die Sorte Apfelwein, die euch am besten schmeckt. Deshalb sind die Mengenangaben für Zucker oder Honig auch nur Anhalts-Werte – denn manchmal ist weniger tatsächlich mehr und manchmal ist mehr aber auch mehr. Ihr braucht

  • 4000 ml Apfelwein
  • etwa 400 g Rohrzucker
  • 8 ganze Gewürznelken
  • 12 Zimtstangen
  • 16 Bio-Zitronen in Scheiben geschnitten

In einem Topf kocht ihr etwa 800 ml Apfelwein mit dem Zucker, den Bio-Zitronenscheiben und den Gewürzen auf. Anschließend lasst ihr den Sud zugedeckt für rund dreißig Minuten ziehen. Dann gebt ihr den restlichen Apfelwein dazu und erhitzt alles noch einmal bis kurz vor dem Siedepunkt. Gießt schließlich den haasen Äppler durch ein Sieb in Apfelweingläser und serviert ihn sofort und sehr heiß.

Die schnelle Alternative: Erhitzt den Apfelwein (diesmal nicht kochen) und füllt ihn gerecht aufgeteilt in Geribbde. Dengelt eine halbe Zimtstange in jedes Glas und rührt nach Belieben Zucker oder Honig unter.

So, geht jetzt los, geht weit und probiert die Getränke oder zumindest eins davon. Aber lasst euch nicht zu viel Zeit, denn wer weiß, wie lange es noch kalt ist. Und wie lange man wahrhaft sagen kann: Etwas Warmes braucht der Mensch.

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Probekoch und Fotograf war Thomas Hobein.

(Beim Schreiben u.a. gehört: „Snowbound“ und das ganze Album „Kamakiriad“ von Donald Fagen)

4 Kommentare zu “Ultrahocherhitzer

  1. Ok, den haasen Äbbler kenn isch und mag isch, aber des anner Zeusch des braacht schonn e bissie mud, oddär? Isch werds versuche nachem näjchste Winnerspadsiergang, vesproche!

    1. Thomas Hobein

      Babbel net. Trink was.

  2. Do bä uns nemme mir liwwer Arosche fänn haase Ebbelwoi. Die Ziddrone soin uns sou sauä 😉

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