Begleitet mich noch einmal auf einer Zeitreise in die 60er zu den Stullen meiner Kindheit. Als sich die Menschen noch gehörig anders ernährten als heute. Als noch niemand auf die Idee kam, sich saisonal zu ernähren, weil das gar nicht anders ging und dieses Wort noch nicht erfunden war.  Als alles noch seht pur war, was da so auf die Butter kam, die in der städtische Molkerei erzeugt wurde und nicht etwa in Irland.

Und ein Brot mit Ei … Ei

Das Eierbrot war und ist bis heute eine meiner Lieblingsstullen. Schon allein weil mich damals entzückte, wenn mein Klimpern auf dem Eierscheider zuhause die Erwachsenen nervte. Jetzt bin ich erwachsen und habe keinen Eierschneider, was mich etwas nervt.

Das Gurkenbrot

Das Butterbot mit Gurke, Salz und Pfeffer war eine frische, leckere Angelegenheit. Wichtig war … mit ohne Schale. Jedenfalls für meine Mutter. Da gab es keine Diskussion, die Pelle musste runter. Übrigens bei allem, was im Krieg und danach mit Schale gegessen werden musste. Und sowieso auch bei allem anderen. Heute darf meine Gurke ihr Kleidchen behalten, wenn es nicht die Konsistenz und Stärke eines Ostfriesennerzes hat.

Das Butterbrot mit Salz und Schnittlauch

Das Butterbrot (am besten noch ofenwarm) mit Schnittlauch und Salz hatte ich völlig vergessen. Bis einst Biolek »HMMM« im Fernsehen brummte und davon erzählte, wie er das als Kind von seiner Mama bekam und nichts weiter brauchte. So wie ich, der noch heute »HMMM« brummt, wenn er sich ein frisches Brot mit Butter, Schnittlauch und Salz vornimmt. Und vielleicht noch einen trockenen Weißen. Aber den hätte Alfred Biolek wohl auch nicht abgelehnt, denke ich.

Fotos: Thomas Hobein

 (Beim Erinnern u.a. gehört:  »You Really Got Me« by The Kinks)