Grießknödel
Grießknödel aus Hartweizengrieß pimpen nahezu jede Suppe europäischer Machart und machen aus einer guten Fleischbrühe eine bessere.
Grieß – allein das Wort löst ja schon bei vielen Erwachsenen unangenehme Kindheitserinnerungen aus. Schuld war der Grießbrei mit seiner unentschlossen wirkenden Konsistenz. Wollte er nun weicher Brei sein oder körniger Bissen? Nun, Grießbrei war auch nicht gerade mein Freund, aber heute. Heute dagegen sieht das schon anders aus. Wenn ich da an ein Grieß-Flammeri mit fruchtiger Sauce oder süße Grießknödel in Mohn und Mandeln (Rezept folgt in Kürze hier im Blog) denke, dann …
Über den Grieß
Zurück zum Thema. Sehr vereinfacht ausgedrückt ist Grieß eigentlich nix weiter als grobes Mehl aus besonders selektiertem und geschältem Getreide. Selbstverständlich gibt es gesetzliche Regelungen dazu – wie sollte es auch anders sein. So müssen beispielsweise die Grießkörner alle gleichgroß sein. In der Regel wird der Grieß aus Hart- oder Weichweizen hergestellt. Es gibt aber auch Dinkelgrieß und natürlich den Maisgrieß, der in Italien zur Herstellung von Polenta verwendet wird. Wir bleiben heute jedoch beim Grieß aus Weizen.
Hartweizengrieß bleibt beim Kochen ziemlich fest und eignet sich deshalb bestens für die Herstellung unserer Klößchen. Weichweizengrieß zerkocht leichter und wird schnell breiig. Verwendet wird er für Grießbrei oder Grießflammeri.
Exkurs: Knödel, Kloß, Klops
Wenn wir schon mal dabei sind, wagen wir gleich noch einen kurzen sprachlichen Ausflug.
Vom Knödeln spricht man übrigens abwertend, wenn man gepresst klingenden Gesang hört, so als hätte der Sänger einen Knoten (Knödel) im Hals – in den Achtzigern gern in Verbindung mit dem englischen Sänger Rick Astley gebracht.
Der Knödel (regional auch das Knödel) ist eine Teigspeise, die als Hauptdarsteller, Begleiter oder Suppeneinlage auf den Tisch kommt. Die Rohstoffe für Knödel können u. a. Grieß, Kartoffeln, Brot, Mehl, aber auch Fleisch oder Fisch sein.
Weiter nördlich spricht man auch vom Kloß, wenn die Form einer Kugel entspricht. Das Wort Kloß bedeutet ursprünglich ja auch Kugel oder Klumpen.
Ganz im Norden und im Osten verspachtelt man auch gern denKlops (Plural: Klopse und nicht Klöpse). Das ist ist in der Regel ein kleiner Kloß aus Hackfleisch, der sich unter anderem in so berühmten Gerichten wie den Königsberger Klopsen ein Stelldichein gibt. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass der Klops gelegentlich auch als Fleischklößchen oder Hackbällchen bezeichnet wird, aber niemals als Knödel auftaucht.
Im Englischen spricht man von „dumplings“ wenn Klöße oder Knödel gemeint sind, der Klops entspricht eher dem englischen „meatball“ (siehe Susi und Strolch).
Einkaufsliste für 12 kleine oder 4 große Grießknödel
Die Mengenangabe entspricht vier Portionen. Wie groß ihr die Knödel mögt, that’s up to you, wie man auf einer neuerdings außereuropäischen Insel zu sagen pflegt.
- 220 ml Vollmilch
- 60 g Hartweizengrieß
- 2 EL Butter
- 1 Ei
- 3 EL Schnittlauch
- 5 l Rinder- oder Gemüsebrühe
- 1 Prise Salz
Zubereitung
In einem ausreichend großen Topf bringt ihr die Brühe zum Kochen.
Währenddessen gebt ihr Milch, Butter und Salz in einen weiteren Topf und kocht das Gemisch darin auf. Dann rührt ihr den Hartweizengrieß ein und reduziert die Hitze. Rührt den langsam dicker werden Teig ständig um bis er sich langsam vom Kochlöffel löst. Jetzt hebt ihr das Ei unter.
Nehmt den Topf vom Herd wenn die Masse fester wird, lasst sie etwas abkühlen und mischt den fein geschnittenen Schnittlauch ein. Anschließend formt ihr mit feuchten Händen gleichgroße Knödel daraus.
Die Knödel versenkt ihr dann in der kochenden Brühe oder dem kochenden Wasser. Reduziert die Hitze und lasst die Grießknödel für rund zwanzig Minuten darin gar ziehen.
Verteilt die Klöße gerecht auf vier Teller und füllt Brühe auf. Vielleicht noch einige Röllchen Schnittlauch. Und fertig.
Noch zwei Alternativen
In der abgebildeten Gemüsesuppe habe ich die Knödel einfach zwanzig Minuten mit garen lassen.
Ihr könnt die Grießknödel auch einfach in gesalzenem Wasser garen und als Beilage zu Gerichten servieren, aber da bevorzuge ich Semmel- oder Kartoffelklöße – ist halt Geschmackssache.
Fotos. Thomas Hobein
(Beim Aufessen u. a. gehört: „The Cost Of Loving“ von The Style Council.)
Hallo,
Danke, dass Sie dieses Rezept für Grießknödel mit uns teilen. Das ist wirklich ein sehr gesundes und interessantes Menü. Ich werde das wirklich zu Hause ausprobieren und es an meine Freunde weitergeben.
Mit freundlichen Grüßen,
Hypnosetherapeut Simon Brocher aus Köln