Vom Osterei
Huldigen wir Ostern, dem Eiertag unter den Feiertagen. Und orientieren uns dieses Mal an Wilhelm Busch. Der verbrachte nämlich 1853 einige Zeit in meiner Heimatstadt Hameln, woher auch seine Omma stammte. Wie auch meine. Aber erst später. Und das ist eine ganz andere Geschichte.
Jeden Morgen um sechs nahm der einundzwanzigjährige Wilhelm Busch bei den Mühlen ein Wellenbad in der Weser, verbrachte viel Zeit im Brauhaus und zeichnete ganz nebenbei noch einige Häuser. Allein die Wellenbäder gingen den anständigen Hamelnern so mächtig auf die Eier, dass eine seiner Verwandten weise prophezeite: „Aus Eurem Wilhelm wird nichts. Der hat nur Flausen im Kopf!“ Schon deshalb steht ihm ein Ehrenplatz in diesem Blog zu. Also: Das hier für dich, Willi, und deine achtzig Selbstgedrehten pro Tag. Und euch allen: Frohe Ostern.
Vom Osterei
Ostern ist der Feiertag
an dem der Mensch gern Eier mag.
Der Sage nach bringen sie die Hasen
und verstecken sie dann auf dem Rasen.
In Kiepen schaffen sie die Dinger ran
und legen sie in Nestern an.
Dabei verbergen sie mit List und Trick
die Nester vor des Menschen Blick.
Kräht dann der Hahn ganz unumwunden
ist Lampe schon längst verschwunden.
Hart und bunt hat er zurückgelassen
die Eier für die Menschenmassen.
Und diese, von der Eiersucht getrieben,
schauen nach, wo die denn abgeblieben.
Mit Körbchen und im Morgenrock
Befriedigen sie den Eierbock.
Und hat der Mensch dann ein Ei entdeckt,
wird es sogleich in’n Hals gesteckt.
Vielleicht vorher noch abgepellt,
solange das der Gier gefällt.
Eins nach dem anderen in den Schlund
bis selbiger am Abend wund.
Dann melden sich auch weit’re Plagen,
denn zu viel Ei schlägt auf den Magen.
In der Nacht schläft man dann schlecht
weil sich der Ei-Konsum nun rächt.
Am Morgen denkt der Mensch: Genug,
und startet mit dem Ei-Entzug.
Hühnereier mag er nicht mehr haben,
lieber sich an Schoko-Eiern laben.
Und am Abend steht der Bauch
schon wieder auf dem Schlauch.
Und die Moral von der Geschicht’?
Die gibt’s auch diesmal nicht.
Galerie
Einfärbung der Eier nebst Fotografie der selbigen: Thomas Hobein
(Beim Dichten u.a. gehört: „Linus And Lucy“ vom Album „A Boy Named Charlie Brown“ von Vince Guaraldi Trio)
Danke für den super Artikel über Claudia
Und die Oster Geschichte
Für Dich ebenso eine gute Osterzeit
Freundliche Grüße Petra
Vielen Dank, Petra
und, wie wir uns als Schulkinder im Klassenraum immer zugeflüstert haben: „Weitersagen.“
Netter Artikel! Die Eier sehen wirklich super aus – das Gedicht holpert noch ein bisschen…