2020 in der Privat-Brauerei Schmucker
In schwierigen Zeiten kann man rumjammern oder unternehmerisch denken, verantwortlich handeln und einfach weiter gutes Bier machen. Dann wird man zum zehnten Mal mit dem Bundesehrenpreis für Bier ausgezeichnet. Und kann den Partnern aus der Gastronomie bei der Wiedereröffnung nach dem Lockdown durch eine Starthilfe-Initiative beweisen, dass man wirklich an einem Strang zieht. Klingt einfach. Isses aber nich. Trotzdem geschehen. Bei der Privat-Brauerei Schmucker in Mossautal. Im Odenwald. In Hessens tiefem Süden.
So ziemlich im Herzen des Odenwalds, am Fuße eines Berges namens Lärmfeuer und abseits der großen Bundesstraßen, entsteht aus dem einzigartigen, weichen Odenwälder Wasser das umfangreiche Sortiment von Bierspezialitäten der Marke Schmucker. Hervorgegangen ist die traditionsreiche Brauerei aus dem Gasthof „Hirschwirt“ im Jahr 1780. Seit einigen Jahren operiert sie eigenständig mit regionalem Fokus innerhalb der Paulaner-Gruppe. Heute arbeiten rund neunzig Mitarbeiter hier Mossautal täglich daran, die Produkte ihrer Braukunst bis an die Grenzen der Region zu tragen. Aber die Qualität wird weit über den Odenwald hinaus gewürdigt. In Gold.
And the winner is … …
Ladies and Gentlemen, der „Bundesehrenpreis in Gold“ und damit der Titel „Brauerei des Jahres“ goes to … Schmucker.
v.l. Rainer Heilmann/Gesamtvertriebsleiter Klaus Monizer/Braumeister, Willy Schmidt/Geschäftsführer
Privat-Brauerei Schmucker BundesehrenpreisDer Bundesehrenpreis für Bier ist nämlich so etwas wie der Oscar für Filme. Nur eben für Bier. Er wird jedes Jahr an zwölf Brauereien verliehen, die am besten bei der Qualitätsprüfung der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) abgeschnitten haben. Beteiligt an der diesjährigen Ausschreibung haben sich rund 180 deutsche Brauereien mit über eintausend Bieren. Vergeben wurden je einmal Gold und Silber; der „Rest Of The Best“ wurde mit Bronze dekoriert.
Schmucker tummelt sich übrigens zum zehnten Mal in dieser erlauchten Runde und es ist der zweite Bundesehrenpreis in Gold, verliehen vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Das geht den Mossautalern natürlich runter wie Øl. Und das zu recht.
„Ich freue mich sehr, diese Auszeichnung im Namen unserer Mitarbeiter entgegennehmen zu dürfen,“ sagte Klaus Monitzer, Braumeister der Privat-Brauerei Schmucker, bei der Preisverleihung. „Auf traditionelles Brauhandwerk legen wir in Mossautal sehr viel Wert. Wir wollen unseren Kunden besondere Biere in höchster Qualität bieten. Die Auszeichnung belegt, dass wir unserem hohen Anspruch gerecht werden.“
Und DLG-Präsident Hans Paetow erklärte: „Wer die höchste Auszeichnung der Brauwirtschaft erhält, dokumentiert eindrucksvoll, dass er zu den Spitzenbetrieben in Deutschland zählt und als Genussbotschafter richtungsweisende Maßstäbe hinsichtlich Qualität, Genuss und Geschmack setzt, die andere inspirieren.“
Genussbotschafter, sagte der Herr Präsident. Und das ist die Privat-Brauerei Schmucker damit in der Tat. Botschafter der gesamten Genuss-Region Odenwald und Südhessen.
Jetzt kann man natürlich sagen, es gibt Wichtigeres in 2020 und „Bleibt gesund“. Das stimmt auch absolut, aber das bedeutet noch lange nicht, sich selbst aufzugeben oder die Zukunft aus den Augen zu verlieren.
Bier in Zeiten von Corona
Der Markt für Biere ist ohnehin ein schwieriger. Es wird nämlich weniger getrunken. Bier jedenfalls. Deshalb tobt bundesweit ein Kampf um jeden Hektoliter. Und zwar lange schon bevor es um uns herum pandemisch wurde. Doch dann übernimmt Anfang 2020 ein Virus die Herrschaft. Das öffentliche Denken und Handeln zentriert sich auf die Gesunderhaltung. Masken auf und Lockdown. Richtig so.
Doch für die Gastronomie bedeutet die Schließung der Betriebe nicht nur einen Einbruch der Gewinne; sie bedeutet Totalverlust von heute auf morgen. Und diese unverschuldete Schieflage der Gaststätten, Restaurants und Kneipen setzt sich weiter fort. Winzer, die ihren Umsatz mit Kunden aus der Gastronomie machen, gehen genauso in die Knie wie Brauereien. Home-Office, einigen sicher nicht unwillkommen, und Kurzarbeit sind die Folge. Mindestens. Und der Blick in die Zukunft ist vage, denn niemand weiß, was dieses Früchtchen namens Covid-19 noch alles mit uns vorhat und auch nicht wie lange. Drin bleiben, aber dran bleiben, dachte man sich bei Schmucker und beteiligte sich an einer Aktion, die Gastronomen bei der Wiedereröffnung nach der Lockerung der Schutzmaßnahmen helfen sollte.
Die Gastro-Starthilfe Aktion
Ende April 2020 war eine mögliche Lockerung oder umfassende Wiedereröffnung gastronomischer Betriebe in Hessen noch nicht abzusehen, aber es war der Moment, in dem die Privat-Brauerei Schmucker mit der Aktion „Gastro-Starthilfe“ begann, um Gastronomen nach den massiven Einschränkungen in Folge der Corona Pandemie beim Neustart zu unterstützen.
Für jeden Kasten Bier – ob mit oder ohne Alkohol –, der im Mai oder Juni 2020 im Handel verkauft wurde, stellt Schmucker einen Liter Freibier für die Gastronomie bei Wiedereröffnung bereit. Verbraucher sollten also die Gelegenheit bekommen, aktiv durch ihre Kaufverhalten Gastronomen zu unterstützen.
„Wir sind seit jeher Partner unserer Wirte und nicht nur als Lieferant“, betonte Geschäftsführer Willy „Daher war es für uns selbstverständlich an einem Konzept zu arbeiten, das unsere Gastro-Partner unterstützt. Dazu haben sich alle Brauereien der Paulaner Brauerei Gruppe zusammengeschlossen. Dadurch profitieren auch unsere Wirte ganz besonders. Der „Bier-Fonds für die Gastronomie“ ist ganz einfach erklärt. Für jeden im Handel verkauften Kasten liefern wir einen Liter gratis in die Gastronomie. Für den April, in dem die Gastronomie bereits geschlossen war, legen wir zusammen mit unseren Partnerbrauereien symbolisch die erste Million Liter in den Fond und gehen auf Basis von Durchschnittsabsätzen davon aus, dass wir zusammen am Ende bis zu vier Millionen Liter als „Starthilfe“ an die Gastronomie verteilen werden. Wir hoffen und freuen uns darauf, wenn uns viele Schmucker Freunde durch ihren Kauf dabei unterstützen, möglichst viel Bier für die Gastronomie zu erzielen.“
Am 30. Juni 2020 stand das Ergebnis fest: Die Paulaner-Gruppe stellt angeschlossenen Gastronomen 4.176.646 Liter Bier zur Verfügung. Inzwischen sind die ersten Gasthäuser im Odenwald in den Genuss ihrer Starthilfe gekommen. Details zur „Gastro-Starthilfe“ sind auf der Website Gastrostarthilfe zu finden.
So, Freunde der Nacht. Im Anlesetext stand es ja schon. „In schwierigen Zeiten kann man rumjammern oder unternehmerisch denken, verantwortlich handeln und einfach weiter gutes Bier machen.“ Ob Schmucker all das für euch erfüllt, muss jeder von euch selbst entscheiden. Ich finde schon. Sonst hätte ich diesen Text nicht geschrieben. Ich bin ja schließlich kein Influencer. Ich bin nur ein Biertrinker (häufig auch Wein oder …) aus Hessens tiefem Süden. Und jetzt hab ich Dorscht.
Fotos: Privat-Brauerei Schmucker
(Beim Lesen hören: „Look Up Child“ von Lauren Daigle oder „The Bird Are Singing At Night“ von Lord Huron oder beides)
Mehr über die Privat-Brauerei Schmucker im Blog:
- Und Wasser wurde Bier – die regionale Note in Schmuckers Meister Pils
- Das Brauen im Kopf, über Nico Leffler, Brauer und Mälzer bei der Privat-Brauerei Schmucker
- Kalt gemacht, wie ein Schmucker Weizen-Bock zum Eisbock wurde
- Ultrahocherhitzer – Glühbier und andere heisse Angelegenheiten für jede Winterwanderung