Kulinarische Abenteuer im Odenwald und an der Bergstraße

Windbeutel

voller herzhafter Überraschungen

Am 2. Januar jeden Jahres feiern die Amis den »Tag des Windbeutels« oder im Original den »National Cream Puff Day«. Warum die das tun oder seit wann, konnte ich nicht recherchieren, aber ich wollte einfach mal mitmachen. Also reiche ich hier meine Vorschläge nach. Das sind wahre Sturmsäcke (frei nach Heinz Erhardt), gefüllt mit Zutaten aus der hiesigen Region, aber niemals süß.

 

Windbeutel werden im Englischen als »cream puff« oder einfach nur als »puff«. Und bevor ihr exzessiv  rumgoogelt – die andere Bedeutung des Wortes (ihr wisst schon) ist in beiden Sprachen gleich. Die nationale Bedeutung dieses Gebäcks aus Brandteig in den USA war und ist mir nicht klar. Aber wahrscheinlich stecken, wie beim demnächst anstehenden Valentinstag ursprünglich wirtschaftliche Interessen dahinter oder die Mafia (Massaker am Valentinstag) oder Donald Trump, Bill Gates oder QAnon. Bei den Amis weiß man ja nie …

 

 

Von wegen Sweet Dreams

Brandteig enthält, wie ihr ja wisst,  keinen Zucker. Entsprechend eignen sich, die daraus hergestellten Windbeutel auch ganz prima für herzhafte  Kombinationen – genau wie Pfannkuchen, Crêpes oder Waffeln. Alle Vorschläge könnt ihr durch eure eigenen Kreationen ersetzen oder kombinieren. Vielleicht nicht das Ragout mit dem Fisch vereinen, aber sonst geht vieles, wenn auch nicht alles. So vergesst Ideen mit Bulette und Ketchup – euer Windbeutel sollte sich deutlich vom Fastfood unterscheiden. Aber wie wäre es zum Beispiel mit einem Wurstsalat.

Die hier gezeigten Exemplare sind deutlich größer als gewohnt, damit ordentlich was reingeht. Aus einer Teigmasse, die eigentlich für zwölf gewöhnliche Windbeutel oder für vierundzwanzig Profiteroles gedacht ist, habe ich vier wahrhaft große Sturmsäcke gedengelt, die natürlich auch länger gebacken werden müssen. Abhängig von eurem Backofen werdet ihr bei 200° Celsius irgendwo zwischen 26 und 30 Minuten brauchen.

 

 

Hirschragout Surprise

 Statt in Begleitung von Kartoffeln, Klößen oder Spätzle kommt mein Hirschragout im Windbeutel daher und bringt einen frischen, knackigen Rotkraut-Salat mit. Allein die Präsentation dürfte eure Gäste überraschen. Und natürlich muss es kein Hirsch sein. Auch eure ganz persönlichen Schweine- oder Rindergulasch-Rezepte nebst Gemüse oder Salat nehmen Windbeutel gern in die Mitte.

Dazu ein Doppelbock, dunkel von der Privat-Brauerei Schmucker oder ein kräftiger Roter von der Bergstraße.

 

 

Odenwälder Handkäs-Salat, gewindbeutelt

Dieser Handkäs-Salat transformiert einen schlichten Windbeutel in einen Odenwälder Signature-Windbeutel. Nach einem Rezept von Armin Treusch machen in diesem Windbeutel Handkäs, Äpfel, Nüsse, Zwiebeln  und eine Vinaigrette ordentlich Musik. Und Musik ist Trumpf. Anders ausgedrückt: Kreative Regionalküche in raffinierter Optik.

Dazu einen Apfelwein oder ein Meisterpils von der Privat-Brauerei Schmucker.

 

Der Windbeutel für kleine Windbeutel

Alles andere als ein laues Lüftchen, sondern eher ein Hauch von Luxus im Windbeutel. Denn geräucherte Lachsforelle mit frischem Kräuterquark und einem Löffelchen Forellenkaviar on Top bilden ein Team voller aromatischer Eleganz.

Dazu ein Gläschen prickelnden Winzersektes oder ein frischer Weißer von der Bergstraße.

 

Selbstverständlich lassen sich alle vorgeschlagenen Füllungen auch als Vorspeise in normal-großen Windbeuteln oder als Fingerfood in Profiteroles anrichten. Doch ich wollte hier mal so richtig reinhauen. Zur Feier des Windbeutels. Hier in Hessens tiefem Süden.

Fotos: Thomas Hobein

(Und was passt besser zu Windbeuteln als »Love Is In The Air« von John Paul Young? Ich weiß … ist etwas kitschig, aber trotzdem oder gerade erst recht)

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