Grüne Bohne trifft Knoblauch
Als Alleinunterhalter kommen grüne Bohnen im Odenwald als Bröckelbohnen im Eintopf auf den Tisch, in der gutbürgerlichen Küche als Beilage im Speckmantel oder mit Essig, Öl und Zwiebeln als Salat. Es geht aber auch ganz anders, Freunde. Ganz anders.
Das älteste, von mir selbst gekaufte, Buch in meinem Regal ist „Das große Heinz Erhardt Buch“. Auf Seite 170 findet der geneigte Leser ein Gedicht namens „Gerüchte um Gerichte“, das vom Blähboy erzählt, dem Hülsenfrüchte – in Mengen genommen – nicht gut bekommen.
Nun, ich liebe Heinz Erhardt und ich liebe die Hülsenfrüchte – eigentlich alle Hülsenfrüchte, auch in Mengen genommen. Jetzt aber – weil sie Saison von etwa Juli bis Oktober hat – widme ich mich ganz der grünen Bohne, ummantele sie mit bestem Olivenöl, verfeinere sie mit der süßlichen Schärfe des Knoblauchs und verleihe ihr etwas Knusper durch einige Semmelbrösel.
Diese Bohnen an Knoblauch sind in Begleitung von Bratkartoffeln für mich schon allein ein tolles Gericht, ergänzen aber perfekt die Lammkoteletts mit Apfelwein, von denen ich unlängst schrieb.
Und mein Wort drauf: Ich kenne niemanden, der dieses Gericht schon einmal gegessen hat und anschließend von Vampiren gebissen wurde. So. Und jetzt kommt ihr.
Eure Einkaufsliste für vier Blähboys
- 750 g grüne Bohnen
- 2 EL Olivenöl, kaltgepresst
- 4 -6 Knoblauchzehen, wie es euch gefällt, aber fein gehackt oder zerdrückt
- 3 EL Semmelbrösel
- 3 EL glatte Petersilie, fein gehackt
- 30 g Butter
- Salz und Pfeffer, frisch gemahlen
Auch dieses Mal kochen wir nur mit Wasser
Wascht die Bohnen gründlich ab und lasst sie gut abtropfen.
Wascht die Bohnen gründlich ab und gart sie in kochendem, kräftig gesalzenem Wasser. Sie sollen noch knackig und bissfest sein, aber nicht mehr quietschen. Das sollte so etwa acht bis zehn Minuten dauern, variiert aber je nach Sorte. Schreckt sie dann in eiskaltem Wasser ab, damit sie ihr kräftiges Grün behalten und lecker und frisch aussehen. Lasst sie gut abtropfen.
Inzwischen erhitzt ihr in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze das Olivenöl. Gebt Semmelbrösel, Petersilie und Knoblauch dazu. Durchmischt alles gründlich und würzt es mit Salz und Pfeffer. Achtet darauf, dass die Pfanne nicht zu heiß wird, denn der Knoblauch mag keine starke Hitze und wird dann schnell bitter. Wenn die Semmelbrösel leicht gebräunt sind, lasst ihr die Butter darin schmelzen.
In dem Gemenge erhitzt ihr dann die Bohnen und verteilt die Gewürzmischung, so dass die Grünlinge gleichmäßig überzogen sind. Sofort und heiß servieren.
Das Garen der Bohnen könnt ihr gut vorbereiten, aber die Vermählung aller Zutaten solltet ihr à la minute einplanen, damit alle Aromen sich frisch auf dem Teller entfalten.
Je nach Geschmack könnt ihr natürlich mehr oder weniger Knoblauch nehmen – je nachdem, wie sehr ihr euch vor Vampiren fürchtet. Ich persönlich tendiere hier nicht zu mehr Knoblauch. Aber das ist euer Bier. Wobei ein guter Roter besser zu den Bohnen passt und dann noch das Lamm … Hmm …
Fotografie: Thomas Hobein
(Beim Verputzen u.a. gehört: „lemmings in love“ von pornophonique (Groß-Umstadt trifft Darmstadt)
Immer wieder diese lustigen Kochanweisungen. Hier : Bohnen gründlich waschen, gut abtropfen lassen. Bis dahin okay. Jetzt kommt der Gag: jetzt ins kochende Wasser werfen. Warum vorher abtropfen lassen?
Vielen Dank für den freundlichen Hinweis. Ich habe den Gag natürlich sofort entwitzt.
Klingt sehr lecker. Erinnert mich an unser norddeutsches „Birnen, Bohnen und Speck“. Obwohl es nicht ähnlich ist. Wahrscheinlich fällt mir das bei Bohnengerichten immer ein, weil es früher das einzige Bohnengericht war, das ich mochte…
Hallo Annette,
klingt nicht nur sehr lecker. 😉
Bohnen, Birnen und Speck – das könnte ich auch mal wieder machen. Danke für den Tipp. Nächste Woche gibt es auch einen norddeutschen Eintopf: Buttermilch(s)kartoffeln mit Würstchen